Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Flucht und Szene. Herausgegeben von Bettine Menke und Juliane Vogel

8. Juni 2018

Cover

Perspektiven und Formen eines Theaters der Fliehenden
Berlin: Theater der Zeit 2018
Zitation

Das aktuelle Theater ist zu einem Ort für Flüchtlinge geworden, der neben ihren Anliegen auch diese selbst auftreten lässt. Lebens- und Fluchtgeschichten werden nicht mehr ausschließlich den Behörden vorgetragen, sie appellieren auch an die Urteilsfähigkeit der Öffentlichkeit. Der vorliegende Band möchte auf die politische Funktion des Theaters in der Flüchtlingskrise hinweisen und zugleich die historischen Verbindungen zwischen Bühne und Asyl aufzeigen. Arbeiten wie Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ erinnern daran, dass das Theater bereits in der athenischen Polis als ein Ankunftsraum für Fliehende angelegt war. Das theatrale Geschehen wie die dramatische Handlung kann mit einer Asylverhandlung, die tragische Entscheidung mit der Frage von Fliehen oder Bleiben in Zusammenhang gebracht werden. Die hier versammelten Beiträge wollen dieses Fundament der europäischen Theatergeschichte sichtbar machen: Die Bühne wird selbst zum temporären Zwischenraum für die fliehend Ankommenden, der sich immer wieder neu und anders konstituiert. (Verlag)

Prof. Dr. Bettine Menke ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt. Sie war von 2015 bis 2016 Fellow des Kulturwissenschaftlichen Kollegs Konstanz.

Prof. Dr. Juliane Vogel ist Professorin für Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart an der Universität Konstanz. Sie ist Teil des Vorstands und Mitglied im wissenschaftlichen Plenum des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“.

Der Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ hat das Erscheinen dieses Buches gefördert.